Bürger:innenrat für Ernährungspolitik

Alle Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Bürger:innenrats für Ernährungspolitik.

 
 
 
 

Das Ernährungssystem ist komplex. Es betrifft uns alle und eindimensionale Antworten, auf die bestehenden Herausforderungen, greifen offensichtlich zu kurz. Auch hier besteht Einigkeit. Wie kann es also gelingen von der Konfrontation in den Dialog zu wechseln und neue Wege aufzuzeigen? 

Indem die Bürger:innen nicht nur eine simple Ja/Nein Auswahl bekommen, sondern aktiv in die Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen einbezogen werden. Die Weiterentwicklung der Agrarpolitik hin zu einer umfassenden Ernährungspolitik eröffnet diese Möglichkeit. Den Weg in Richtung eines nachhaltigen Ernährungssystems müssen wir nun umso entschlossener weitergehen, und zwar gemeinsam. In einem deliberativen Prozess soll eine umfassende Ernährungspolitk erarbeitet werden. Das bedeutet, dass sich eine repräsentative Gruppe zufällig ausgewählter Personen aus der Bevölkerung über die Thematik informiert, sich berät, Vorschläge vorlegt und über ihre Umsetzung entscheidet.

 

UPDATE:

Am Sonntag, 6. November verabschiedete der Bürger:innenrat für Ernährungspolitik seinen Empfehlungskatalog zu Handen der Politik und Wertschöpfungskette mit konkreten Massnahmen für ein nachhaltiges Ernährungssystem in der Schweiz. «Mich beeindruckt die Vielfalt, Anzahl und Qualität der Empfehlungen der Bürger:innenrats enorm. Es bestätigt Forschungsergebnisse, dass die Bevölkerung einen wichtigen Beitrag bei der Suche nach breit abgestützten politischen Lösungen zu komplexen Problemen leistet», stellt Prof. Dr. Johanna Jacobi (ETH Zürich), Mitglied des wissenschaftlichen Kuratoriums des Bürger:innenrats, fest. Jacobi, die ebenfalls eine Begleitforschung zum Prozess und den Ergebnissen leitet, ergänzt: «Die Empfehlungen zur Ernährungspolitik sind, für die oftmals interessensdominierte Debatte über nachhaltige Lösungen, eine legitime und hochwertige Grundlage. Sie gehen weit über die Landwirtschaft hinaus und beziehen das gesamte Ernährungssystems mit ein.»

Der Bürger:innenrat möchte eine Ernährungspolitik, die alle Teile des Ernährungssystems - auch Konsum und Handel - in die Verantwortung nimmt. Laurent Repond, der 36-jährige Teilnehmer des Bürger:innenrats, sagt: «Die Empfehlungen zu den Themen Gesundheit, Information und Bildung sind für mich die wichtigsten».

Ball bei der Politik
«Mit dem Bürger:innenrat hat die Bevölkerung in diesem Rahmen erstmals eine Stimme erhalten, um Empfehlungen für konkrete Massnahmen für eine zukünftige Ernährungspolitik ERNÄHRUNGSZUKUNFT SCHWEIZ in die laufende Diskussion einzubringen», erklärt Daniel Langmeier, Projektleiter bei der Stiftung Biovision. Die drei Trägerorganisationen Landwirtschaft mit Zukunft, Biovision und SDSN Switzerland nehmen mit dem Bürger:innenrat einen Impuls des Bundesrats auf. Dieser strebt mit seiner „Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030“ einen Wandel hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem in der Schweiz an. Der Bundesrat setzt dabei auf Dialog. Alwin Kopše, Leiter Fachbereich Internationales und Ernährungssysteme beim Bundesamt für Landwirtschaft, sagt dazu: «Die Transformation der Ernährungssysteme kann nur gelingen, wenn alle Akteur:innen beteiligt sind. Deshalb begrüssen wir diesen Dialog unter Bürger:innen und schätzen die geleistete Arbeit sehr».

Nadia Catelli Matasci, 71-jährige Teilnehmerin des Bürger:innerats und Bergbäuerin aus dem Tessin, sagt: «Wir haben viel Zeit und Arbeit investiert für ein Thema, das uns alle angeht. Wir glauben und vertrauen darauf, dass unsere Empfehlungen auch tatsächlich in Angriff genommen und vor allem in konkrete Massnahmen umgesetzt werden».

Alle Empfehlungen sind auf der Website des Bürger:innenrats zu finden.